Kolumbianische Behörden erheben Anklagen gegen Worldcoin wegen illegaler Erhebung biometrischer Daten
Kolumbianische Behörden haben Worldcoin, einem Kryptoprojekt, Anklagen wegen illegaler Erhebung und Speicherung biometrischer Daten vorgelegt. Die Datenschutzkommission (SIC) hat eine Untersuchung eingeleitet, um festzustellen, ob Worldcoin die örtlichen Gesetze zur Verarbeitung und Speicherung personenbezogener Daten einhält.
Potentielle Geldstrafen und Suspendierung der Tätigkeit drohen
Im Rahmen der Untersuchung muss die SIC feststellen, ob die Unternehmen Worldcoin Foundation und Tools for Humanity die ordnungsgemäße Zustimmung der Nutzer zur Erhebung ihrer biometrischen Daten erhalten haben. Es wird auch überprüft, ob angemessene Sicherheitsmaßnahmen und Datenschutzrichtlinien eingeführt wurden, um Informationen zu schützen und Beschwerden der Kunden angemessen zu behandeln. Wenn bei der Überprüfung Verstöße festgestellt werden, könnte Worldcoin ernste Sanktionen drohen. Die Behörden könnten eine Geldstrafe von bis zu 646.000 US-Dollar verhängen und sogar die Tätigkeit von Worldcoin in Kolumbien aussetzen oder vollständig verbieten.
Worldcoin erklärt Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden
Als Reaktion auf die Anschuldigungen erklärte das Management von Worldcoin seine Bereitschaft, mit den Regulierungsbehörden zusammenzuarbeiten und alle erforderlichen Informationen bereitzustellen. Sie gaben zu, dass Missverständnisse mit Regulierungsbehörden oft bei innovativen Projekten auftreten, bekräftigten jedoch ihre Absicht, Transparenz in ihrer Arbeit zu gewährleisten und an der Klärung der aufgetretenen Probleme zu arbeiten.
Vorherige Bedenken der französischen Datenschutzbehörde (CNIL) und Kenias Untersuchung
Zuvor, im Juli 2023, hatte die französische Datenschutzbehörde (CNIL) ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Rechtmäßigkeit der Erhebung und Speicherung biometrischer Daten von Worldcoin geäußert. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen auf Anordnung lokaler Behörden seine Tätigkeit in Kenia ausgesetzt, jedoch wurde im Juni dieses Jahres eine Untersuchung des Projekts ohne Feststellung von Verstößen abgeschlossen.