Tigran Gambaryan in Nigeria inhaftiert

Tigran Gambaryan, der geschäftsführende Direktor von Binance, befindet sich bereits seit fast 100 Tagen in Nigeria in Haft. Seine Festnahme steht im Zusammenhang mit Geldwäschevorwürfen, jedoch wurde die Frage seiner Freilassung gegen Kaution bisher noch nicht geklärt. Am vergangenen Donnerstag vertagte der Bundesrichter in Nigeria, Emeka Nwite, die Anhörung von Gambaryans Fall auf den 17. Mai, was zusätzliche Unsicherheit in die Situation bringt.

Anschuldigungen bestritten

Gambaryan, ein ehemaliger Agent des US-amerikanischen Finanzamts, bestreitet seine Schuld an den erhobenen Anschuldigungen. Seine Frau Yuki hat sich bereits an das US-Außenministerium gewandt, um um Hilfe bei seiner Freilassung zu bitten. Die Anschuldigungen gegen Gambaryan wurden im Rahmen einer groß angelegten Untersuchung der Binance-Aktivitäten in Nigeria erhoben.

Ungewöhnliche Strenge der Behörden

Die örtlichen Behörden behaupten, dass Binance an der Abwertung der Landeswährung beteiligt ist, indem sie Betrügern helfen, Preise durch den Handel mit Stablecoins und der digitalen Version des Naira zu manipulieren. Obwohl die Freilassung gegen Kaution bis zur Gerichtsverhandlung in den meisten Ländern eine gängige Praxis ist, zeigt Nigeria in diesem Fall eine ungewöhnliche Strenge.

Auswirkungen auf Gambaryan

Gambaryans Anwalt, Mark Mordi, kritisiert die Entscheidung, ihn nicht gegen Kaution freizulassen, und bezeichnet die Situation als «Geiselnahme». Er behauptet auch, dass die Anschuldigungen nicht direkt gegen Gambaryan erhoben werden können, da er nicht befugt ist, im Namen von Binance Entscheidungen zu treffen, und dass die Anschuldigungen zunächst an das Unternehmen gerichtet werden sollten. Die rechtlichen Auseinandersetzungen und Festnahmen dauern an, und Gambaryan befindet sich weiterhin im Gefängnis «Kuje» in der nigerianischen Hauptstadt Abuja, während auf weitere Entwicklungen gewartet wird.